Alpspitzwanderung

Liebe Wanderfamilien. Ich wurde extrem oft auf das Titelbild unserer Facebook- und Instagram-Seite angesprochen. Daher habe ich mich entschieden, als erstes über unsere Alpspitzwanderung zu schreiben.

Zu aller erst aus rechtlichen Gründen jedoch der Hinweis, der Produktplatzierung. Ich werbe zwar nicht aktiv für die Hütten, Lifte und weitere, jedoch nenne ich die entsprechenden Stellen beim Namen.

 

Wir haben eine Woche Urlaub im Allgäu verbracht und uns dazu entschlossen, eine Tageswanderung auf die Alpspitz zu wagen. Die Tour, die wir gelaufen sind ist relativ aufwändig gewesen. Wir waren, einschließlich mehrerer Pausen und Hüttenstopps, insgesamt knapp über fünf Stunden unterwegs, laut unserer Schrittzähler-App betrug die reine Laufzeit ca. 3,25 Stunden. Es gibt auch die Möglichkeit an zwei Stellen mit der Bergbahn wieder ins Tal zu fahren, wenn es zu anstrengend ist.

Begonnen haben wir direkt an der Talstation der Alpspitzbahn in Nesselwang. Den Parkplatz kann man prima erreichen, es hat genug Platz und vor Allem ist er kostenlos. Ich empfehle euch, nicht direkt vor dem Liftzugang zu parken, sondern etwas daran vorbei zu fahren. Auf Höhe des Explorer Hotel Neuschwanstein geht der Beginn des Wasserfalpfads rechts den Berg hoch. Dieser beginnt erst über die Felder und Wiesen und mündet dann im Wald. Wir sind nicht den Fahrweg gelaufen, sondern den direkten Pfad.

Ganz wichtig ist hier der Hinweis von mir an euch: es gibt ein paar Treppenstufen auf dem Weg … und wenn ich sage ein paar Treppenstufen meine ich eher, dass zwischen den Treppen jeweils nur wenige Meter eben sind.

Der Pfad verläuft also wie gesagt sehr steil, was zwischendurch bei uns für einen totalen Verlust des Zeitgefühls gesorgt hat.

Lasst euch hier auch nicht von den Schildern verwirren: Auf manchem Schild steht eine Gehzeit bis zum Gipfel von 60 Minuten. Auf dem nächsten Schild ca. eine Viertel Stunde später steht dann immer noch eine Restgehzeit von 60 Minuten. Ein bisschen verstörend war das schon ;-)

Aber habt ruhig keine Scheu oder falsche Scham, denn man sieht regelmäßig andere Wanderer verschnaufen und auf einer der vielen Bänke erholen!

Ihr lauft dann an dem Bach entlang, der immer wieder in kleineren und größeren Fällen herabfließt.

Nach etwa der Hälfte des gesamten Aufstieges bricht man aus dem Wald ein wenig heraus und läuft über lichtere Wege mit herrlicher Aussicht. Hier fällt einem dann nämlich erst auf, wie viele Höhenmeter man tatsächlich schon geschafft hat!

Ihr passiert als nächstes das Sportheim Böck, die Almhütte nur wenige Meter der Bergstation der Alpspitzbahn. Bevor wir uns hier unser Belohnungsvesper abgeholt haben wollten wir erst noch das Gipfelkreuz erreichen.

Hier sind die Wege wieder deutlich besser ausgebaut und flacher. Bei gutem Wetter kann man weit ins Tal sehen und deutlich den Füssener Forggensee sowie das Schloss Neuschwanstein erkennen. Wem die asphaltierten Wege zu langweilig sind (hauptsächlich den Kindern) kann nur wenige Meter neben dem Hauptweg an einer Böschung über die Wiesen "abkürzen".

Kurz vor dem Gipfelkreuz gibt es dann eine kleine Aussichtsplattform für diejenigen, die die letzten Meter nicht gehen wollen.

Von der Aussichtsplattform zum Gipfelkreuz verläuft ein schmaler Pfad, der ähnlich wie eine Gratwanderung auf die Felsspitze führt. Die Wege sind sicher und gut zu laufen, lediglich muss man mit dem Gegenverkehr etwas aufpassen, wenn viel los ist. (Schließlich gehen hier auch die "Wanderer" auf den Gipfel, die mit der Bergbahn bis kurz vor dem Ziel gefahren sind.

Danach sind wir zurück zum Sportheim Böck und haben erst einmal gemütlich etwas gegessen und getrunken. Auch gibt es hier einen kleinen Spielplatz, damit sich die Kinder etwas ablenken können.

Wir haben uns für den Abstieg nicht für den direkten Weg über die Ski-Pisten entschieden, da wir für die Wanderpässe der Kinder noch bei der Kappeler Alp vorbei schauen wollten. Also gingen wir die grobsteinigen Schotterwege weiter, welche uns erst ein Stück bergab, dann jedoch wieder bergauf führten.

An der Kappeler Alp hatte uns dann endgültig das Pech ereilt … die Hütte hatte geschlossen! Macht uns aber gar nichts aus, wir haben schließlich auch selbst Proviant dabei.

Den Abstieg haben wir dann weiter in Richtung der Kapelle Maria Trost fortgesetzt. Hier kommen wieder die kleinen Abenteurer voll auf ihre Kosten, denn es geht wieder steile Naturwanderwege durch den Wald hinab. Schließlich sind wir bergauf ja viele Treppenstufen gelaufen.

An der Kapelle angekommen haben wir das erste Mal eine kleine streitähnliche Diskussion führen müssen, als es um die Entscheidung ging: ein Weg geht erst wieder bergauf und später bergab, der andere Weg geht erst bergab und später wieder bergauf! Wir haben uns dann links für die erste Variante entschieden. Ziel war es für uns, dass wir wieder unter die Bergbahngondeln kommen, weil wir den Kindern als Motivation die Sommerrodelbahn für das letzte Stück in Aussicht gestellt haben.

Endlich dort angekommen haben wir gerade noch gesehen, wie der Betrieb aller Gondeln und der Sommerrodelbahn aufgrund eines aufziehenden Gewitters eingestellt wird. Also die letzte Strecke ins Tal zu Fuß etwas schneller, denn die Regenkleidung im Rucksack wollten wir nicht unbedingt noch anziehen. Wir sind so schnell gelaufen, dass wir sogar unsere Rucksäcke durchtauschen mussten: Alina musste den Rucksack von Tanja übernehmen, Tanja den großen Rucksack von mir und ich musste Noah huckepack nehmen, da er sich zwei Tage vorher die Zehen verletzte und durch das Tempo sein Fuß wieder weh tat.

So dramatisch sich das jetzt liest, es war dahingehend total harmlos, dass der einzig nasse von uns ich war, und das war Schweiß, weil Noah anscheinend doch deutlich schwerer ist als der Rucksack ;-)

An der Talstation gibt es dann auch die Möglichkeit, ein Belohnungseis für die Kleinen zu kaufen. Für uns gab es das zusätzliche Bonbon, dass das Gewitter doch vorbei zog und die Gondeln eine Viertel Stunde später wieder anfuhren. Die Sommerrodelbahn hat eine eigene kleine Auffahrt mit einem Einzelsessel (Kinder kann man auch auf dem Schoß mitfahren lassen, funktioniert auch super, da die Sitze sehr groß sind). Eine Abfahrt in der Sommerrodelbahn ist für die Kinder dann auch ein super Ausklang und eine tolle Belohnung gewesen.


Fazit

Eine super spaßige Wanderung. Das Wandern durch "wildes Gelände" ist für die Kinder schon fast Klettern. Es macht ihnen mega Spaß, auch wenn die ganze Tour natürlich recht anstrengend für ungeübte sein kann.

Wichtig ist hier auf jeden Fall folgendes: Bitte nur mit festen Wanderschuhen gehen. Zum Einen ist der Halt auf unebenem Untergrund dadurch deutlich besser, zum anderen tun speziell den Kindern dann irgendwann die Füße weh, weil die Sohlen zu dünn sind.

Wichtig ist hierbei das Arbeiten mit der Motivation … Saft auf der Hütte, Sommerrodelbahn, Eis … all das haben sich die Kinder verdient!

Als Schwierigkeit würde ich für Kinder hier 5 von 10 Punkten ansetzen, jedoch brauchen sie ein bisschen Ausdauer. 11 km und 1.500 Höhenmeter ist immer schwer für Kinder abzuschätzen, deshalb noch eine weitere Kennzahl: unser Schrittzäher sagt, es waren ca. 19.000 Schritte an dem Tag. Aber wie gesagt kann man die Gehstrecke um ca. 3,5 km verkürzen oder für den Abstieg die Gondel der Alpspitzbahn nehmen.

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