Liebe Wanderfreunde. Oft sind wir zu viert unterwegs in der Natur, wenn wir wandern gehen. Aber nicht nur die Natur und Ruhe haben eine erholende und heilende Wirkung auf die Seele und das Gemüt, sondern manchmal eben auch die richtige Gesellschaft, die einen begleitet.
An dieser Stelle danke an unsere tapferen Begleiter, die hier als Gast ab und zu einmal auftauchen. Es handelt sich um gute Freunde von uns und ihren Sohn, der ein sehr guter Freund von unserem Noah ist.
Aber nun erst einmal wieder zurück gesprungen zum Anfang. In diesem Falle bis kurz vor dem Anfang, denn da beginnt das Abenteuer bereits. Wir hatten vereinbart, dass wir uns auf dem "unteren Parkplatz" treffen. Wenn man in Allerheiligen ankommt, fährt man erst einen Berg herunter, um dann einen offiziellen Parkplatz zu finden. Wenn ihr hier anhaltet, ist der Wanderausflug jedoch sehr schnell vorbei, denn von hier sind es nur wenige Meter zur Klosterruine und Gaststätte. Wir empfehlen euch, vorbei zu fahren, wieder aus dem Ort heraus und den etwas größeren Parkplatz zu nehmen. Ein weiterer Vorteil ist hier, dass ihr die Treppen bei den Wasserfällen hinauf geht anstatt hinunter.
Aber jetzt lasst uns endlich loswandern! Kaum habt ihr das Begrüßungstor passiert, werdet ihr von einigen Schildern auf die Vorschriften hingewiesen. Speziell der Hinweis, bitte nur auf den Wegen zu gehen und nicht über den Bach zu klettern. Da aber genau das so viel Spaß macht, sind hier einige Meter des Lierbachs freigegeben, damit die großen und kleinen Kinder sich hier ein wenig austoben können.
Sobald ihr euch hier genug aufgewärmt habt, geht es endlich los. Über verwurzelte Böden geht es zu den vielen Treppenstufen direkt neben den Wasserfällen steil bergauf. Zwischen den Treppen sind immer wieder kleinere Ziehwege oder Brücken, damit der Aufstieg nicht in Leistungssport ausartet. Unsere beiden Youngsters haben hier so einen Spaß gehabt und richtig aufgedreht, dass wir vom klassischen "ich kann nicht mehr" bei Kindern (beide 7 Jahre) weit entfernt waren. Tatsächlich mussten wir sie regelmäßig bremsen, damit sie auf uns warten.
Am oberen Ende der Treppen angekommen wird das Gewässer ruhiger und vor allem aber die Steigung flacher. Auf gut ausgebauten Wanderwegen geht es weiter in Richtung Ehrenmal des Schwarzwaldvereins, das zum Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege ermahnt.
Von dort ist es nur noch ein Katzensprung zur Klosterruine. Da hier die Schilder etwas spärlich ausfallen mein Tipp: Vom Denkmal die Zugangstreppe wieder herunter und dann rechts herum. Hier passiert ihr eine Teich-/Brunnenanlage, die sofort zum Herumrennen und erforschen einlädt.
Wer hier genau hinsieht, kann massenweise Kaulquappen entdecken und zum Beobachten mit bloßen Händen fangen.
Im direkten Anschluss an die Wassergärten erschließt sich dann das Klosterdorf. Am Eingang auf der linken Seite das Museum. Dieses kostet zwar keinen Eintritt, besteht dafür aber auch nur aus 3 Räumen mit ein paar Informationen auf Schautafeln und einem Modell der ursprünglichen Klosteranlage.
Weiter bergauf ins Klosterdorf hinein gibt es noch eine Gaststätte und einen Kiosk/Souvenirladen. Hier haben wir den Kindern erst einmal ein Eis spendiert und den Erwachsenen ein flüssiges Souvenir.
Im oberen Teil der Anlage befindet sich die Ruine der ausgebrannten Klosterkirche. Im spiegelnden Licht der Sonne können hier kleine Ritter spielen (jede Ruine ist schließlich irgendwie eine Burg) und die großen Touristen staunen und Fotos machen.
Nach unserer Pause sind wir dann den "Sagenrundweg" weiter gelaufen. Auch dieser beginnt mit leichten Steigungen und gut ausgebauten Wegen. Im späteren Verlauf verwandeln sich die letzteren wieder in wurzeldurchzogenen Waldboden, jedoch kann der gesamte Weg ohne besondere Vorbereitung oder Ausrüstung gelaufen werden.
An der Engelskanzel und im Bereich davor und danach bieten sich wunderschöne Ausblicke auf Berge und im Tal auf die Wasserfälle und sogar auf den Parkplatz. Auf dem Studentenfelsen auf der anderen Seite des Tals kann man bei gutem Wetter die Personen auf der Aussichtsplattform erkennen.
Wir haben hier noch einen kleinen Abstecher zum Wattenstein gemacht. Dieser Felsen ist lediglich 200 Meter entfernt und man kann direkt auf dem Felsen stehen, um die Aussicht zu genießen. Wichtig ist hier dass der Weg zwischendurch nicht ausgeschildert ist. Haltet euch bitte rechts um zu verhindern, dass ihr ewig weit in die falsche Richtung lauft, bis wieder eine beschilderte Kreuzung kommt. (Rein theoretisch, nicht dass mir so etwas passiert wäre bei der Tour)
Den Abstieg haben wir dann nicht mehr über Wasserfälle bewältigt sondern die direkten Waldwege zum Parkplatz genutzt. Hier sind die Wege übersichtlich, breit genug um sich nebenher unterhalten zu können und trotzdem für die Kinder interessant, weil es immer irgendwelche Wurzeln gibt, über die man klettern oder springen kann.
Fazit
Insgesamt waren wir knapp über 3 Stunden unterwegs, von denen aber 1-1,5 Stunden Pausen und Unterbrechungen waren. Die Strecke selbst beinhaltet Auf- und Abstiege von insgesamt 300 Metern, verteilt auf eine Länge von ca. 5,5 Kilometern. Das klingt allerdings mehr als es sich anfühlt, da ein großer Teil des Aufstiegs am Anfang aus Treppenstufen besteht.
Es ist eine schöne Wanderstrecke, die absolut zu empfehlen ist. Allerdings sollte man an den "Sagenrundweg" nicht allzu hohe Ansprüche stellen. Hier sind eine Hand voll weniger Infotafeln aufgestellt. Wir haben Geschichten zu 2 Personen außerhalb des Klosters gefunden, sowie ein paar Mönche, die aufgrund von Verfehlungen im Dienst der Kirche allesamt an unterschiedlichen Stellen dazu verdammt wurden, im Tal zu spuken, im Moos zu wandeln oder ähnliches.
Alles in allem ideal, um in der Gruppe gemütlich zu wandern, ohne neue Rekorde aufstellen zu wollen.
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